Kolumbarium-Mauer Hötting

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Kolumbarium-Mauer Hötting

Homage an den Kreislauf der Natur

Die Erde – der Boden unter unseren Füssen – ist unsere Lebensgrundlage. Buchstäblich. In vielen Religionen spielt sie eine zentrale Rolle und ist der Ursprung von allem. Im Lehmbau spürt man die schaffende Kraft der Erde ganz konkret. Der Baustoff kommt aus der Erde – und kann am Ende der Lebensdauer des Bauteils auch wieder zu Erde werden. Die Urnenwand aus Stampflehm auf dem Friedhof Höttingen in Innsbruck lässt Sie all das intuitiv spüren.

Eine Wand, die verbindet

Wenn Sie den Friedhof durch den Eingang an der Höhenstraße betreten, fällt ihr Blick direkt auf die 75 Meter lange Stampflehmwand, in die 166 Nischen für die Urnen in einem unregelmäßigen Raster eingelassen sind. Die Nischen sind mit abgekanteten Stahlplatten verschlossen. Der gleiche Baustoff dient als Abdeckung der Mauerkrone.

Vielleicht fühlen Sie sich an historische Felsengräber erinnert. Sie waren die Inspiration für die Architektin Renate Benedikter-Fuchs bei der Gestaltung.

Die Reminiszenz an historische Begräbnisriten aus unterschiedlichen Kulturkreisen schlägt gleich mehrere Brücken: über die Zeit und über kulturelle Grenzen hinweg. Dies zeigt sich auch daran, dass die Wand eine Begräbnisstätte für unterschiedliche Konfessionen ist.

Ein Ort des Verweilens

Der interreligiöse Friedhof ist ein Ort, an dem alle willkommen sind und an dem man sich respektvoll begegnet. Ganz bewusst wurde eine Stelle in die Urnenwand integriert, an der Sie verweilen können.

Eine große Nische mit einem historischen Kreuz, einem Brunnen und einer Bank gliedert das Kolumbarium im Verhältnis ein Drittel zu zwei Drittel. Die Bank entwickelt sich aus der Wand, die sich dafür abstuft. Die Stahlabdeckung wird nun zur Sitzfläche.

Ein Baustoff der Erneuerung

Neben der Gestaltung trägt auch der Baustoff Lehm zum intuitiven Erlebnis von Verbundenheit mit den Kreisläufen der Natur bei. Lehm wir der Erde entnommen – und kann theoretisch direkt verwendet werden.

Seit Jahrtausenden bauen Menschen weltweit mit Lehm. Und das immer wieder. Denn Lehm kann unbegrenzt oft auf gleichem Niveau recycelt werden. Dafür wird er eingesumpft und kann durch die wiedergewonnene Plastizität von neuem verwendet werden.

Wird Lehm nicht recycelt, kann er der Erde wieder zugeführt werden. Er wird dann wieder Grundlage für neues Wachstum. Ein neuer Zyklus beginnt.

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Lehm-Besonderheit:

Stampflehm als Fertigelement von CLAYTEC

Die Urnenwand ist als Stampflehmwand gestaltet. Die Stampflehmtechnik ist eine der ursprünglichsten Verarbeitungsarten. Dazu wird Lehm schichtweise in eine Schalung eingebracht und verdichtet. Der Herstellungsprozess erzeugt die charakteristische horizontale Struktur.

In Höttingen wurde auf Fertigteile zurückgegriffen, die im Werk produziert und vor Ort zusammengefügt wurde. Die 50 cm starke Lehmwand ist als Vorsatzschale vor der Stahlbeton-Stützwand ausgeführt. Diese fängt den Geländeversprung zur darüberliegenden Straße und Bebauung ab.

Ein Betonsockel mit Drainage und Spritzschutz sowie die Stahlabdeckung schützen die Lehmwand vor Feuchtigkeit. Dabei bildet der dunkle Stahl einen spannenden Kontrast zum erdfarbenen Lehm.

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  • Stampflehm
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