Lehm lässt Sie in die Geschichte eintauchen
Beim Thema Denkmalschutz schlagen viele die Hände über dem Kopf zusammen. Nicht so Judith Rüber und Dr. Jan Kobel. Lassen Sie sich von ihrer Begeisterung und ihrem Engagement bei der substanzbewahrenden Sanierung ihres Hotels aus dem Jahr 1582 anstecken. Als Fotograf und Autorin von Bildbänden und kulinarischer Reiseliteratur kennen sich die Besitzer auch mit dem Reisen bestens aus. In ihrem Hotel laden Sie sie auch auf eine Reise in die Zeit der Renaissance und des Barock ein.
Von der Gegenwart direkt in die Zeit Johann Sebastian Bachs
Mit dem Schlüssel zum „Renaissancezimmer“ oder „großen Barockzimmer“ erhalten Sie Zutritt auch in die Zeit Johann Sebastian Bachs. Er war von 1703-1707 Organist im thüringischen Arnstadt – einem malerischen Ort südwestlich von Erfurt, in dem viele Musiker der Familie Bach lebten und wirkten.
Dank der denkmalgerechten Sanierung, bei der sich moderner Lehmbau und historische Verarbeitung optimal ergänzten, wird die abwechslungsreiche Geschichte des prächtigen Fachwerkhauses wieder lebendig.
Ziel war es, möglichst viel von der historischen Substanz zu erhalten und wieder Instant zusetzten. So wurde das alte Lehm-Stroh-Gemisch der Gefache herausgekratzt, eingesumpft, mit modernen Lehmbaustoffen aufbereitet und wiederverwendet. Dieses denkmalgerechte und ökologische Vorgehen ist nur mit Lehm möglich.
Breits kurz nach der Fertigstellung wurden Bauherren und Betriebe mit dem Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ausgezeichnet. 2014 folgt der Thüringische Denkmalschutzpreis.
Die lehmverputzten Innenwände mit Wandheizung kombinieren das historische Wissen um gesundes Wohnen mit moderner Behaglichkeit. Genießen sie die Vorteile einer Heizung mit Strahlungswärme und das angenehme Raumklima, das durch die feuchteregulierende Wirkung des Lehms entsteht.
Vom prächtigen Stadthaus zum Fabrikgebäude und zum Hotel
Zu Zeiten Johann Sebastian Bachs stand das Stadthaus Arnstadt bereits seit über 100 Jahren. Der Landwirt Cuntz Friedrich ließ es 1582 nach einem verheerenden Brand auf einem damals schon 150 Jahre alten Gewölbekeller das dreigeschossige Fachwerkhaus im Renaissancestil errichten. Über die folgenden Jahrhunderte wechselten die Besitzer – darunter Gräfin Johanna Elisabeth. Sie erweiterte nicht nur das Wohnhaus im barocken Stil, sondern hörte regelmäßig am Hofe die Musik Johann Sebastian Bachs.
Ab Mitte des achtzehnten Jahrhunderts nahm die Geschichte immer neue Wendungen: Das Fachwerkhaus wurde Wunderkammer, Mädchenschule und Sparkasse. 1870 zog die Möller‘sche Handschuhfabrik ein. Das benachbarte Fabrikgebäude wurde 1903 errichtet. Mit der Wende nahm dieses Kapitel ein Ende – und fast auch die Geschichte des Hauses.
Erst 2005 wurde das historische Ensemble wieder zum Leben erweckt. Seit 2013 können Sie an diesem besonderen Ort übernachten.
Mehr lesen »Atmen sie Geschichte dank Lehmputz von Claytec
Im Denkmal Hotel Stadthaus Arnstadt kam Lehm als Baustoff für die Außen- und Innenwände zum Einsatz. Auch die Innenwände des ehemaligen Fabrikgebäudes – heute Wohnhaus, Atelier und Veranstaltungsort – wurden mit Lehm verputzt. Abgesehen von dem Wunsch nach einer möglichst originalgetreuen Restaurierung überzeugte Lehm auch als baugesunder und regionaler Baustoff. Für die Wandoberflächen der Gästezimmer entschieden sich Bauherren und Fachhandwerker für Lehm-Oberputz fein 06 von Claytec. Der einlagige Dünnlagenputz wird 2-3 mm stark aufgetragen. Durch seine gute Verarbeitbarkeit kann er exakt z.B. an Holzbauteile angearbeitet werden.
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